Das Aus der CEBIT sorgte im letzten Jahr für Schlagzeilen. Dabei kam die Entscheidung nicht überraschend. Aussteller um Aussteller entschied sich in den letzten Jahren gegen einen Messeauftritt. Unverhältnismäßig groß waren die nötigen Investitionen verglichen mit dem, was am Ende hängen blieb: zu viel Leerlauf an den Ständen, zu wenige Gespräche mit potenziellen Neukunden.
Mit der voranschreitenden Digitalisierung der Branchen begründete die Deutsche Messe AG den Schritt. Horizontalmessen wie die CEBIT hätten dadurch das Nachsehen gegenüber Branchenfachmessen. So titelten die Veranstalter schon in der damaligen Pressemeldung: „Industrienahe Digitalthemen der CEBIT gehen in die HANNOVER MESSE“. Das ließe sich so interpretieren, dass Digitalthemen künftig nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Klingt spitz, aber sollte der Fokus bei der Digitalisierung nicht genau darauf liegen? Darauf, die perfekten Bedingungen für neue Services und Geschäftsmodelle zu schaffen? Prozesse durch durchgängige Lösungen und Angebote zu vereinfachen? Es geht wie so oft um das Ergebnis, den Nutzen für den Anwender. Das bestätigt auch ein Gespräch, das wir zur Erstellung einer Kundenreferenz führten. Darin brachte es ein IT-Verantwortlicher auf den Punkt: „Letztlich sieht der Anwender nur die Oberfläche. Welche Lösung dahintersteht, bekommt er nicht mit, solange alles läuft. Das ist unser Erfolg.“ Die Digitalisierung mit all den Innovationen, die sie hervorbringt, dient somit eher als heimlicher Helfer – nicht als der eigentliche Star.
Der Schritt, Digitalthemen auf der Hannover Messe im praxisbezogenen Umfeld zu betrachten, ist damit nachvollziehbar. Und nicht nur die Messeverantwortlichen ziehen dank 6.500 Austellern und 215.000 Besuchern eine positive Bilanz. Auch wir machten uns ein Bild vor Ort und besuchten unsere Kunden an deren Ständen.
So führte Atos unter dem Motto „Connecting the Industry“ durch den digitalisierten Herstellungsprozess eines Produkts – am Beispiel eines Schokoriegels. Im Rahmen der Guided Tour konnten Besucher jede Phase von der Konzeption bis zur Produktpräsentation im Laden miterleben. Und auch bei NetApp ging es um Vernetzung. Mit seinen Partnern Fraunhofer IESE und objective partner stellte der Datenmanagementspezialist die gemeinsame Lösung Shopfloor 4.0 vor – eine Referenzarchitektur, die das Problem der durchgängigen Vernetzung bei Industrie-4.0-Projekten löst. Ein Showcase am Stand bildete einen Produktionsprozess in einer digitalen Fabrik durchgängig ab: vom Warenkorb über die Fertigung und hin zum Versand.
Viel zu sehen gab es auch bei VINCI Energies. Um die Mehrwerte digitalisierter Wertschöpfungsprozesse herauszustellen, konnten sich die Besucher auf eine interaktive Reise zur „Data-driven Factoy“ begeben. An gleich zehn Demo-Punkten der Industrie- und ICT-Marken Actemium und Axians prüfte unter anderem ein Roboter intelligent die Werkstückqualität. Nebenan gab es einen simulierten Hackerangriff auf eine Industrieanlage zu sehen und gleich dahinter schulte eine Plattform per VR-Brille in Arbeitsschutz. Die digitale Transformation sicher zu bewältigen, dabei hilft auch Fortinet. Am Stand von Koramis konnten sich Besucher informieren, wie die beiden Unternehmen gemeinsam mit Cybergym bei der Umsetzung der Themen digitale Transformation und Industrial IT Security unterstützen können.
Ein paar Eindrücke der diesjährigen Messe haben wir hier vorbereitet: