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Ein überraschendes Interview mit Mario Villanueva

Mario Villanueva arbeitet als freiberuflicher Creative Director und Digital Brand Officer. Er unterstützt Unternehmen, ihre digitale Markenidentität zu finden, vor allem, was das Zusammenspiel aus Wort und Bild angeht. Ein echter Visual Storyteller also, den wir als Sprecher für unseren Akima Media Think Tank am 08. November in München gewinnen konnten. Bevor es soweit ist, haben wir den kreativen Kopf aber zum Interview gebeten. Machen Sie sich auf einen ungewöhnlichen Werdegang gefasst – inklusive Modetipps vom Profi.

Mario Villanueva ist als freier Berater tätig und zeigt seinen Kunden, wieso Branding, Visual Storytelling, Customer Centricity und der Sales Funnel nicht nur Marketing-Buzzwords sind.

Mario Villanueva ist als freier Berater tätig und zeigt seinen Kunden, wieso Branding, Visual Storytelling, Customer Centricity und der Sales Funnel nicht nur Marketing-Buzzwords sind.

Mario, welchen Satz hörst Du in Deinem Berufsleben besonders oft?

„Wir haben das früher so gemacht…“ Das ist wirklich der Klassiker. Viele Kunden gilt es erst mal, ins Hier-und-Jetzt zu holen und auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen. Hierfür muss ich natürlich immer die neuesten Trends und Entwicklungen im Auge behalten. Deshalb reise ich viel, am liebsten nach Asien, und pflege meine Auslandskontakte. So bekommt man immer wieder neue Impulse und andere Blickwinkel. Am Puls der Zeit zu bleiben, das ist unbezahlbar in meinem Job.

„‘Mama, wenn ich groß bin, werde ich Digital Brand Officer‘, habe ich definitiv nicht gesagt.“

Was wolltest Du als Kind unbedingt werden und wie bist Du dann zu Deiner jetzigen Tätigkeit als Creative Director und Chief Digital Brand Officer gekommen?

„Mama, wenn ich groß bin, werde ich Digital Brand Officer“, habe ich definitiv nicht gesagt. Als Kind wollte ich unbedingt Pilot werden. Nach dem Abi habe ich mich sogar bei der Lufthansa beworben – obwohl ich wusste, dass es mit meiner starken Hornhautverkrümmung schwierig wird. Als die Absage kam, habe ich erst überlegt Tischler oder Koch zu werden, mich aber auf Drängen meiner Eltern für ein BWL-Studium entschieden – und nach dem Vordiplom abgebrochen. Ich zog schließlich nach Wien, wo ich Pharmazie studierte und zugleich meine Liebe für die Fotografie entdeckte. Ich schlich nachts durch die Straßen und Gassen und knipste einfach drauf los. Als ich dann meinen Pharmazie-Magister in der Tasche hatte, wusste ich, dass ich in diesem Bereich nicht für den Rest meines Lebens arbeiten möchte und nahm auf Drängen meiner Freundin an einem Foto-Wettbewerb teil. Es ging tatsächlich um eine offizielle Balenciaga-Kampagne. Nur widerwillig reichte ich meine Bilder ein – und gewann! Ich zog nach Paris, war dort einer der jungen Wilden. Eine aufregende Zeit, an die ich gerne zurückdenke! Ich flog um die Welt und alles drehte sich um Fashion, Fashion, Fashion, aber ich fotografierte auch Architektur, Food, Autos… Und irgendwann rutschte ich schließlich in den Bereich des Online Marketings hinein. Ich habe Image Guidelines für zwei der größten Luxus-Online-Shops erstellt und Social-Media-Konzepte entwickelt. Das war damals wirklich Pionierarbeit. E-Commerce, Social Media – das war für alle neu und so hieß es: „Learning bei doing, try to fail, improve, repeat.“

Mit dem Gewinn eines Foto-Wettbewerbs startete Mario Villanueva seine Karriere als Fotograf.

Mit dem Gewinn eines Foto-Wettbewerbs startete Mario Villanueva seine Karriere als Fotograf.

„In der heutigen Zeit gibt es für ein und dasselbe Produkt oder die gleiche Leistung fünf verschiedene Anbieter – daher ist die Geschichte dahinter das Entscheidende.“

Irgendwann habe ich für eine kleine Brand aus dem Reitsport mehrere Image Kampagnen entwickelt und umgesetzt. Die liefen so gut, dass die Private-Equity-Gesellschaft, die dahinterstand, mich bat, als Digital Brand Officer fest für sie zu arbeiten. Diese Herausforderung reizte mich, zumal ich lernen wollte, wie ein Investor denkt. Also habe ich das Angebot angenommen, mehrere Marken aufgebaut – und dabei viel mehr gelernt, als in all den Jahren zuvor. Nach getaner Arbeit haben sich unsere Wege wieder getrennt – vorerst zumindest. Aktuell bin ich als freier Berater tätig und zeige meinen Kunden, warum Branding, Visual Storytelling, Customer Centricity und der Sales Funnel nicht nur Marketing-Buzzwords sind, sondern für eine Marke überlebenswichtig. In der heutigen Zeit gibt es für ein und dasselbe Produkt oder die gleiche Leistung fünf verschiedene Anbieter – daher ist die Geschichte dahinter das Entscheidende.

Was genau macht ein Chief Digital Brand Officer eigentlich? Kannst Du das auf Tweet-Länge, also maximal 280 Zeichen, herunterbrechen?

Das ist eigentlich ganz einfach: Ein Digital Brand Officer bildet die strategische Schnittstelle für alle digitalen Kanäle vom E-Commerce bis hin zu Social Media.

Inspiration ist in Marios Beruf das A-und-O. Diese holt er sich auf Reisen, aber genauso in Magazinen und Büchern.

Inspiration ist in Marios Beruf das A-und-O. Diese holt er sich auf Reisen, aber genauso in Magazinen und Büchern.

Du warst ja auch lange und sehr erfolgreich als Mode-Fotograf tätig: Hast Du für uns den ultimativen Fashion-Tipp für den Business-Alltag?

Für die Damenwelt bin ich da nicht der richtige Ansprechpartner, aber Herren sollten auf jeden Fall mindestens drei Paar Lederschuhe besitzen. Einen Lederschuh sollte man nämlich nur einen Tag anziehen und dann für 48 Stunden ausdampfen lassen – so verlängert man die Lebensdauer des Schuhs enorm. Ich empfehle Herren außerdem in hochwertige hellblaue Hemden zu investieren, die lassen sich besser kombinieren als weiße. Ein hellblaues Hemd mit Doppelmanschette ist ein Klassiker, mit dem man immer gut angezogen ist. In Kombination mit einem dunkelblauen Sakko und einem Einstecktuch unschlagbar.

„Eine Marke muss sich heute auch trauen, den Style und Stil von Bildern und Videos abzuwechseln, um Aufmerksamkeit zu bekommen.“

Was ist der aktuell wichtigste Trend in Bezug auf digitale visuelle Kommunikation?

Nicht verbissen am Corporate Design festzuhalten. Eine Marke muss sich heute auch trauen, den Style und Stil von Bildern und Videos abzuwechseln, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Der Schreibtisch von Mario Villanueva: "Viele Bücher und bisschen Chaos wie immer halt." Man erkennt auf den ersten Blick, dass hier kreativ gearbeitet wird.

Der Schreibtisch von Mario Villanueva: „Viele Bücher und bisschen Chaos wie immer halt.“ Man erkennt auf den ersten Blick, dass hier kreativ gearbeitet wird.

Worum wird es in Deinem Vortrag beim Akima Media Think Tank am 08. November gehen? Worauf dürfen sich die Teilnehmer freuen?

Der Titel meines Vortrags lautet „Branding, Visual Storytelling und Sales Funnel: nur Marketing-Buzzwords?”. Diese Frage würde ich gerne erst einmal so wirken lassen – und werde sie dann natürlich beim Event beantworten.

Darauf sind wir schon sehr gespannt! Wer beim Think Tank zum Thema „Visual Storytelling“ am 08. November in München live dabei sein will, kann sich per E-Mail an thinktank@akima.de anmelden oder weitere Infos anfordern. Das Event ist von Experten für Experten und richtet sich an PR- und Marketingverantwortliche, die sich in geschützter Atmosphäre und unter Gleichgesinnten rund um das Thema „Visual Storytelling“ austauschen und weiterbilden möchten. Die Plätze sind jedoch begrenzt.

Der Akima Media Think Tank "Visual Storytelling" findet am 8. November 2019 in München statt.

Der Akima Media Think Tank „Visual Storytelling“ findet am 8. November 2019 in München statt.

Anton Bühl

Author Anton Bühl

Geschäftsleiter Digital bei Akima Media. Über 10 Jahre Digitalkommunikation für B2B- und B2C-Tech-Unternehmen - angetrieben von gutem Espresso und neuen Ideen.

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