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Der Mehrwert von Messen

Der Mehrwert von Pressearbeit rund um Messen wird zunehmend hinterfragt. Vor allem, weil es immer schwieriger wird, sich im Umfeld großer Events erfolgreich Gehör zu verschaffen. Der Grund: die Medienlandschaft  schrumpft, während gleichzeitig das PR-Volumen wächst. Um nicht im allgemeinen Getöse unterzugehen, müssen PR-Schaffende sich genau überlegen, welche Events für ihre Arbeit sinnvoll sind.

Mein Besuch der Cloud Expo Europe verschaffte mir nicht nur Einblicke in interessante Trends, sondern erinnerte mich auch daran, was Kommunikationsexperten bei ihrem Messe-Besuch beachten sollten.

Wählen Sie die richtige Messe

Die Besucherzahlen der Cloud Expo haben sich in den letzten vier Jahren auf mehr als 20.000 Teilnehmer verdreifacht. Tatsächlich war das Messegelände brechend voll. Das zeigt, dass Veranstaltungen, die mit den aktuellen Industrie-Trends in Einklang sind, gut laufen, während die, die am Trend vorbei arbeiten, schrumpfen oder, wie die CeBIT, sich neu erfinden müssen. Sollten Sie Messe-Aktivitäten planen, vergewissern Sie sich also, dass Sie ein Event wählen, das mit der Zeit geht.

Achtung beim Targeting

Tech-Messen sind mittlerweile nicht mehr nur IT-Managern vorbehalten. Das liegt daran, dass die IT zunehmend als ein Business-Enabler gesehen wird – und nicht mehr nur als Support-Funktion oder interner Dienstleister für das „wahre“ Geschäft. So werden Kaufentscheidungen nicht mehr nur von der IT getroffen, sondern zunehmend von den Fachabteilungen. Daher stehen auch in der Kommunikation die Aspekte der Business Transformation immer stärker im Vordergrund – reine Produkt-PR war gestern.

Sponsoring-Möglichkeiten abwägen

Messeveranstalter sind nach wie vor stark auf der Suche nach finanzieller Unterstützung. Die Veranstaltung in London vergangene Woche hatte über 200 Sponsoren – bei einer Ausstellerzahl von rund 500 Unternehmen. Journalisten interessiert es aber nicht, wer ein Event sponsert. Bevor man sich also für ein Sponsoring entscheidet, sollte man darauf achten, dass das Investement einen Mehrwert bietet, beispielsweise die Möglichkeit für eine Präsentation auf der Hauptbühne oder ein Beitrag im Messe-Magazin. Ansonsten aus PR-Sicht: lieber vom Sponsoring absehen.

Holen Sie alles aus Vorträgen raus

Ein Vortrag wird oft als Alleinstellungsmerkmal für Aussteller auf Messen gehandelt. Realitätscheck: Auf der Cloud Expo fanden über 230 Präsentationen in gerade mal zwei Tagen statt. Medienvertreter bemühen sich an ausgewählten Gesprächen teilzunehmen – wo das sein wird, hängt oft von ihren persönlichen Interessen ab. Also sorgen Sie dafür, dass Sie Journalisten sorgfältig und gut vorbereitet ansprechen. Versuchen Sie außerdem, ein Interview zu arrangieren, sobald ihr Kunde die Bühne verlässt – zuschlagen, solange das Eisen heiß ist!

Medien-Outreach – aber richtig!

Die Teilnahme eines Unternehmens an einer Messe per Pressemitteilung bekannt zu geben, ist kaum erfolgversprechend. Es macht auch wenig Sinn, News an den Haaren herbei zu ziehen, nur um in Kontakt mit den Redaktionen zu treten. Letzte Woche erzählte mir ein Journalist, dass er sich auf Interviews und Vorträge konzentriert, während er Pressemitteilungen zu Messen vollkommen ignoriert. Nur so käme er an exklusive Inhalte – und das ist letztlich, was Journalisten wollen. Wenn Sie also einen tollen Sprecher haben, sollten Sie den Fokus lieber darauf legen, diesen zu promoten, statt lediglich Produktnews zu verteilen.

Auch das Timing ist wichtig. Dieser Tweet spricht für sich selbst:

Messen alleine reichen nicht

Messen waren ursprünglich dafür gedacht, den Markteintritt eines Unternehmens zu begleiten, sei es in ein neues Land, eine neue Branche oder das Ergebnis eines Rebrandings zu präsentieren. Für viele Start-ups, wachsende und internationale Unternehmen, die auf der Cloud Expo ausgestellt haben, traf dies wahrscheinlich zu. Eine Messe sollte aber nie isoliert stattfinden. Um nachhaltig Kontakte aufzubauen und sichtbar zu werden, sollten Unternehmen eine breite Palette von Kommunikationsmaßnahmen und -tools verwenden. Letztlich wird sich das positiv auf das Geschäftsergebnis auswirken.

Wenn Sie zu den oben genannten Punkten ein Gespräch wünschen oder Fragen haben, können Sie mich jederzeit gerne kontaktieren: Alastair.McCormick@akima.co.uk

Anton Bühl

Author Anton Bühl

Geschäftsleiter Digital bei Akima Media. Über 10 Jahre Digitalkommunikation für B2B- und B2C-Tech-Unternehmen - angetrieben von gutem Espresso und neuen Ideen.

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